Der Bürger   hajo. Dreyfuß

Fragt man den "Menschen hinter den Seiten" nach seinem Privatleben, wird dieser auf einmal erstaunlich karg: Seine kleine bürgerliche Normalität, erklärt er dann, sei doch nun wirklich nicht interessant. Genau genommen sei er privat ungefähr so langweilig, wie er beruflich (als Narr) bekannt sei. Nämlich ziemlich. Daher sei es wohl besser, dieser Welt seine kleine private Sammlung von wirklich Unwichtigem zu ersparen.

Vermutlich ließe sich über den kleinen bekennenden Beidhänder, Raucher, Kaffee- und Biertrinker, Schnarcher, Messy, Langschläfer und Nachtmenschen so manches sagen. Zum Beispiel, daß das ansonsten vorlaute Kerlchen auch seine schüchternen Seiten habe.

Indes führte diese (für seine Verhältnisse seltene) Zurückhaltung zu den wildesten Spekulationen. Investigative Recherchen wurden angestellt – und förderten ein ein nahezu unglaubliches Ergebnis zutage : Das private Dasein dieses Bürgers fällt tatsächlich nicht interessanter aus als bei den meisten anderen Leuten auch.

Da dies vereinzelt immer noch bezweifelt wird, folgt an dieser Stelle der erste praktische Beleg.

Da zieht also jemand in eine andere Stadt und erlebt dabei Überraschungen mit dem neuen Telefon-Anschluß. Ganz unspektakulär, voll Banane. So etwas passiert allen möglichen Leuten ständig. Das hält eine/n vielleicht privat auf Trab, aber es ist nicht wichtig. Und eigentlich interessiert es auch niemanden wirklich. Genau deshalb ist es auch nicht unter "Zeitzeuge" zu finden, sondern hier. Wer es nicht glauben mag, lese selbst.

  1 & 1 = 110    Tage der Entschleunigung

Um auch den letzten Zweiflern entgegenzutreten, hat sich der Privatmensch nach langem Drängen einverstanden erklärt, konkrete Fragen zu seinem privaten Dasein hier zu beantworten - sofern denn überhaupt welche eintreffen.

Die zum Fragen notwendigen Daten finden sich unter Kontakt. Wer etwas fragt, riskiert allerdings, daß dann auch die Frage hier zitiert wird. Weitere Angaben wie Name, Alter, Stadt, Schuhgröße und Heiratswunsch werden allerdings nur auf ausdrücklichen Wunsch – und vielleicht selbst dann nicht – veröffentlicht.